Die Bewertung des Warenlagers für den Jahresabschluss kann sich nicht ausschließlich am Einkaufswert der noch vorhandenen
Ware orientieren, sondern muss die in den noch vorhandenen Beständen enthaltenen Risiken berück¬sichtigen.
Auszugehen ist dabei von dem fiktiven Wert, den ein Käufer des gesamten Unternehmens ansetzen würde. Das führt in
der Regel zu Abschlägen, die auch die Verkäuflichkeit der einzelnen Artikel berücksichtigen. Technische Weiterentwicklungen
spielen dabei eine Rolle und die Veränderungen in der Wettbewerbssituation, sowohl in der eigenen Absatz-
Region, wie auch im Markt allgemein.
Die Bewertung in der Inventur ist natürlich am genauesten, wenn dabei alle Artikel einzeln bewertet werden, das
ist aber wegen des Arbeitsaufwands kaum durchführbar. Deshalb wird in der Regel eine Gruppenbewertung vorgenommen
nach Warengruppen und Alter der Ware.

Im Einzelhandel stellt das Warenlager in der Regel einen der größten Werte in der Bilanz dar und deshalb ist ein realistischer
Wertansatz der Warenbestände aus handelsrechtlicher und steuerlicher Sicht unumgänglich.
Die Warenlagerbewertung wird natürlich auch oft Diskussionsgegenstand bei Finanzamtsprüfungen. Bei dieser Auseinandersetzung
kann es hilfreich sein, wenn man auf marktübliche Bewertungen zurückgreifen kann. Deshalb hat
der VDZ zu diesem Thema auch in diesem Jahr wieder eine Umfrage durchgeführt.