Auch im Oktober und November gab es weiterhin eine verstärkte Nachfrage im Fahrradeinzelhandel. Überwogen in den Vorjahren noch die für Weihnachten reservierten Kinder- und Jugendräder als Hauptumsatzträger, werden dieses Jahr auch hochwertige normale Fahrräder und E-Bikes gefragt, die jedoch vieler Orts leider noch nicht wieder verfügbar sind. Der Grund dafür ist, dass viele Kunden aus der Engpass-Situation dieses Jahres gelernt haben und nun bereits jetzt nach Rädern für die neue Radsaison 2021 schauen. Auch der Versuch, den noch vergünstigten Mehrwertsteuersatz zu nutzen, ist ein oft gehörter Grund jetzt antizyklisch zu kaufen. Viele Endverbraucher wären auch schon bereit „jetzt sofort“ zu kaufen. Somit ist so Einiges an Umsatz momentan leider nicht mehr generierbar, da die Lieferengpässe bei Weitem noch nicht beseitigt sind. Hinzu kommt, dass bestätigte Liefertermine von den Lieferanten oft nicht eingehalten werden und die Kunden entsprechend sauer und wenig verständnisvoll reagieren, aber der Handel ist halt der Überbringer der schlechten Nachrichten. Ein großes Problem für die Händler ist ebenso die nicht planbare Warenverfügbarkeit, da auch die Lieferanten ausverkauft sind und teilweise vor Juli nicht mehr liefern können. Auch im Werkstattbereich trägt der Teil-Lockdown dazu bei, dass sich wohl kein Radhändler über zu wenig Arbeit beklagen kann – die meisten von ihnen haben aktuell wieder Wartezeiten bei normalen Reparaturen und an eine Aufarbeitung von Liegengebliebenem ist gar nicht zu denken.