Die jährlichen Investitionen des Handels von rund 1,3 Milliarden Euro in Alarmsysteme, Videoüberwachung oder
Ladendetektive zeigen Wirkung: So ist nach der veröffentlichten Polizeilichen Kriminalstatistik die Zahl der Ladendiebstähle
in Deutschland 2017 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. „Der Rückgang bei den Ladendiebstählen in Deutschland
ist zwar eine sehr erfreuliche Entwicklung. Dennoch verursachen die Täter Jahr für Jahr einen Schaden in Höhe
von mehr als zwei Milliarden Euro“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Die Zahl der schweren Ladendiebstähle sank – genau wie die Gesamtzahl der Ladendiebstähle – laut Polizeilicher
Kriminalstatistik 2017 im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent. Von schwerem Ladendiebstahl spricht man, wenn
die Täter Waffen mit sich führen, bandenmäßig agieren oder gewerbsmäßig vorgehen. „Jetzt geht es darum, den
Abwärtstrend insbesondere bei der Zahl der schweren Ladendiebstähle weiter zu beschleunigen. Deshalb muss der
im Koalitionsvertrag enthaltene Pakt für den Rechtsstaat schnell in den Ländern umgesetzt werden, damit Polizei
und Justiz personell besser ausgestattet werden“, so Genth weiter. Nur mit ausreichend Personal sei dauerhaft
auch in der Praxis eine konsequentere Bestrafung von bewaffneten oder bandenmäßig organisierten Ladendieben
möglich. Außerdem fordert der HDE eine konsequentere Strafverfolgung bei schwerem Ladendiebstahl. Denn
viele Händler erstatten angesichts der geringen Aufklärungsquote keine Anzeige mehr. Dementsprechend liegt die
geschätzte Dunkelziffer der nicht angezeigten Delikte bei 98 Prozent. Deshalb setzt sich der HDE für eine Erweiterung
des Strafrahmens und eine Verringerung der Spielräume der Justiz für Verfahrenseinstellungen ein. Denn
derzeit werden zu viele Verfahren wegen Geringfügigkeit eingestellt.